Was für ein Fest! Das Kreismusikfest zum 100-jährigen Bestehen des Musikvereins Vollmaringen war ein voller Erfolg. Zur Eröffnung genossen am vergangenen Samstagnachmittag Interessierte und Blasmusikfreunde den prächtigen Sternmarsch in der Ortsmitte. 31 Kapellen aus dem Blasmusikkreisverband Calw und darüber hinaus marschierten auf dem Dorfplatz ein. Die Organisation dieses neuen Konzepts hatte exzellent funktioniert. Jede Kapelle hatte die Aufmerksamkeit aller Zuschauer bei ihrem Einmarsch. Vom Festwagen aus beobachteten unsere Ehrenmitglieder und hochrangige Gäste das Spektakel. Als der Dorfplatz mit über 1000 Musikanten gefüllt war, kam Kreisdirigent Peter Blazicek zum Dirigentenpult: Er dirigierte den Massenchor beim Stück „Unser Schwabenland“. Auf das überwältigende Geburtstagsständchen für den Verein folgten die Grußworte vom Vorsitzenden des Blasmusikkreisverbandes Hans-Joachim Fuchtel, der der Jubelkapelle ebenso gratulierte wie der Landrat Helmut Riegger und der Nagolder OB Jürgen Großmann. Daraufhin folgte die riesige Kapelle dem Taktstock des Vollmaringer Dirigenten Paul Miller, der den „Deutschmeister Regimentsmarsch“ souverän dirigierte. Das „Deutschlandlied“, wieder dirigiert von Blazicek, war der Abschluss des gewaltigen Platzkonzertes. Die Musikkapellen verließen mit Marschmusik den Platz in Richtung Festzelt.

 

Dort kam die Jubiläumsfeier so richtig in Fahrt. Nach dem Fassanstich, den Blasmusik-Chef Fuchtel tadellos ausführte ohne einen Tropfen Bier zu vergeuden, betraten die Stars des Abends das Zelt: Die Jetzendorfer Hinterhofmusikanten betraten schier in Sack und Asche gekleidet die Bühne. Worüber mancher noch auf den ersten Blick die Nase rümpfte – was die Musiker zweifellos durch den anfänglichen Auftritt mit uralten Instrumenten einkalkulieren – steigerte sich zu einem Party-Abend allererster Sahne. Die Musiker tanzten auf den Bänken und waren begeistert vom Mix aus aktuellen Hits mit Showeffekten, zum Beispiel ließen die Jetzendorfer Lady Gaga auftreten, und alten Schlagern oder volkstümlichen Liedern. Musikervorstand Dieter Wirth sprach von einem „großen Kameradschaftsabend für die Musiker“. Das Publikum war restlos begeistert. Viele Besucher waren dem Motto der „Lederhosen- und Dirndlparty“ gefolgt und in entsprechenden Outfits gekommen. Wirth dankte am Mikrofon gleich zwei Mal am Abend dem Organisator dieses Abends: Rolf Graf hatte mit der Einladung aller Umzugsteilnehmer ins Zelt eine Idee, die aufging. Seine Wahl der Jetzendorfer war ein absoluter Treffer.

Schon früh ging es am nächsten Morgen weiter. Beim ökumenischen Festgottesdienst mit Pfarrer Kreidler für die katholische und Frau Damke für die evangelische Kirche im Zelt griffen die Vollmaringer Musikanten das einzige Mal bei diesem Fest selbst zu den Instrumenten und umrahmten den Gottesdienst musikalisch. Zum Frühschoppen spielten die jungen Talente des Kreisjugendorchesters (KJO). So richtig voll wurden die Bankreihen kurz nach Mittag als die zehn Teilnehmerkapellen des Jugendmusikfestivals – gut 300 Kinder und Jugendliche – ins Zelt kamen. Nicht selten waren sie mit allerlei Verkleidungen und Requisiten bepackt, die sie für ihre Auftritte beim Kreativ-Wettbewerb benötigten. Jede Kapelle hatte rund eine halbe Stunde Zeit, sich musikalisch-kreativ vorzustellen. Da waren Kinderfernseh-Melodien ebenso dabei, wie Rocknummern oder Disco-Hits. Das Publikum verfolgte amüsiert und gut unterhalten die Auftritte, ebenso die Jury, bestehend aus den KJO-Dirigenten Carsten Bohnet und Benjamin Talmon L'Armee, Ortsvorsteher Daniel Steinrode, die ehemaligen Landtagsabgeordneten Dr. Rainer Prewo und Beate Fauser, Oberbürgermeister Jürgen Großmann, der Vorsitzende des Blasmusikkreisverbandes Hans-Joachim Fuchtel, Verbands-Geschäftsführerin Uschi Weiss und der ehemalige Grundschulrektor Ulf Diehl. Die Jury bewertete die Kapellen – und wählte die Vollmaringer Jungmusikanten prompt zum Sieger des Nachmittags. Als Preis werden die Kinder einen Ausflug in den Europapark unternehmen, wo sie sogar einen Auftritt spielen dürfen. Das Kreisseniorenorchester beschloss den Tag, der ganz im Zeichen der Blasmusik stand. Mit zwei über 90-jährigen Musikanten umrahmten sie die Verlosung der Tombola.

Dieter Wirth ist nach den beiden Festtagen überwältigt davon, was sein Verein zusammen mit dem ganzen Dorf und vielen Helfern auf die Beine gestellt hat. Schließlich war am Wochenende zuvor schon das traditionelle Frühlingsfest gefeiert worden, das ebenfalls von den Besucherzahlen her erfolgreich war. „Das war ein Fest der Superlative“, sagt Wirth begeistert.

Der Musikverein bedankt sich bei allen Besuchern, den Anwohnern, die die Lautstärke des Fests geduldig ertragen haben, bei allen Vollmaringern für das Verständnis bei der Ortskern-Sperrung, und mehr als mit Worten auszudrücken ist, bei allen Helfern, die zwei Wochenenden lang wenig geschlafen, dafür viel für den Verein gearbeitet haben. Herzlichen Dank, schöner als mit Ihnen hätten wir unseren 100. Geburtstag nicht feiern können!

Ihre Vollmaringer Musikanten

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